Selbst Brot backen liegt nach wie vor im Trend und auch wir können nicht genug von diesem schönen Hobby bekommen. Brote können freigeschoben, also ohne Form, oder in einer Brotbackform gebacken werden. Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile und gerade Anfänger in Sachen Brotbacken fühlen sich mit einer Backform sicherer. Weitere Gründe für das Verwenden einer Brotbackform sind die Konsistenz des Teigs oder eine gewünschte Form des Brotes wie beispielsweise bei einem Toastbrot oder Baguette. Aus diesem Grund haben wir uns einmal verschiedene Brotbackformen angeschaut und sie einem Praxistest unterzogen.

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Diese Formen haben wir getestet

Getestet haben wir sechs Brotbackformen aus unterschiedlichen Materialien:

  • Eine klassische beschichtete Kastenbackform aus Metall
  • Eine Kastenbackform aus Silikon
  • Eine beschichtete Kastenbackform von Kaiser aus Metall mit Silikondeckel
  • Eine Brotbackschale aus Silikon von Lékué
  • Eine emaillierte, gusseiserne Kastenform von Wees
  • Eine gusseiserne Brotbackform mit Silikoneinsatz von LoafNest

Preislich liegen die Backformen etwa zwischen 10 und 150 Euro, wobei die einfachen Kastenformen aus Metall beziehungsweise Silikon mit 8 bis 12 Euro am günstigsten sind. Für die Kastenform mit Silikondeckel, die Brotbackschale und die emaillierte, gusseiserne Kastenform fallen etwa 25 bis 40 Euro an und das LoafNest schlägt mit gut 150 Euro deutlich stärker zu Buche.

Unser erster Eindruck

Alle sechs Brotbackformen machen auf den ersten Blick einen guten und soliden Eindruck. Bei den beiden gusseisernen Formen fällt natürlich auf, dass sie deutlich schwerer sind als die anderen vier.

Alle sechs Formen sollen es ermöglichen, das Brot direkt in der Backform gehen zu lassen. Besonders vielseitig zeigt sich dabei die Lékué-Brotbackschale, in der sich der Teig auch gleich mischen und kneten lassen soll. Ausprobiert haben wir das in diesem Test nicht, aber dem äußeren Anschein nach können wir uns gut vorstellen, dass es funktionieren wird.

Form und Größe

Von der Form her erwarten wir vier eckige Brotlaibe aus den Kastenformen und zwei eher ovale Brote aus der Brotbackschale und dem LoafNest. Mit den Maßen 32 x 15 x 9 Zentimeter ist die Brotbackform mit Deckel von Kaiser die größte der Kastenbackformen. Die emaillierte gusseiserne Brotbackform von Wees hat die Maße 28,5 x 12 x 7 Zentimeter und die einfache Kastenbackform aus Metall ist 27 x 13 x 7 Zentimeter groß. Am kleinsten ist die Silikonbackform mit den Maßen 22 x 9 x 6 Zentimeter. Die Brotbackschale hat die Maße 28 x 23 x 13 Zentimeter und das LoafNest kommt mit 30 x 15,5 x 14,5 Zentimetern nah an die Maße der größten Kastenform heran.

Die Vorbereitungen

Damit wir unsere Brotbackformen testen können, müssen wir zunächst einen Teig ansetzen. Dazu haben wir insgesamt 3 Kilogramm Mehl verarbeitet, sodass wir in jeder Brotbackform auf eine Mehlmenge von 500 Gramm und insgesamt mit Wasser, Salz und Hefe auf eine Teigmenge von etwa 820 Gramm gekommen sind. Diese Teigmengen passen sehr gut in alle Backformen hinein und – so viel können wir im Vorfeld verraten – ergaben Brote in einer schönen Größe.

Den Brotteig haben wir in der Küchenmaschine geknetet und anschließend etwa 90 Minuten ruhen lassen. Danach haben wir ihn portioniert, geschliffen und zur Stückgare noch einmal etwa 60 Minuten in unseren Brotbackformen ruhen lassen.

Das Backen

Während der Teig zum Gehen in den Brotbackformen lag, haben wir den Ofen vorgeheizt und zwar bei Ober- und Unterhitze auf 220 Grad. Diese Temperatur war bei den Silikon-Backformen als maximale Temperatur angegeben. Außerdem haben wir die gusseiserne Form vom LoafNest im Ofen mit vorgeheizt, während der Teig in dem dazugehörigen Silikoneinsatz ruhte.

Nach der Gehzeit haben wir in zwei Durchgängen jeweils drei Brote gebacken. Dabei fiel uns vor allem das gute Handling der LoafNest-Brotbackform auf. Wer schon einmal Brot im Topf gebacken hat, weiß, wie schnell es zu Verbrennungen kommen kann, wenn der Teigling in den heißen Topf bugsiert werden muss. Mit dem Silikoneinsatz vom LoafNest war es jedoch überhaupt kein Problem, den Teig in den heißen Topf zu legen. Das LoafNest war außerdem die einzige Form, in der das Brot mit Deckel gebacken wurde. Soll ein Brot ohne Deckel gebacken werden, muss der Deckel natürlich nicht aufgesetzt werden, aber mit Deckel bringt diese Form alle Vorteile des Brotbackens im Topf mit sich.

Die Ergebnisse

Im ersten Durchgang hatten wir das LoafNest sowie die beiden Kastenformen aus Metall im Ofen. In der Kastenform von Kaiser haben wir ohne den Silikondeckel gebacken, da er nur eine Hitzebeständigkeit bis maximal 200 Grad hat.

Die Brote aus den beiden Metall-Kastenformen ließen sich in nach dem Backen sehr leicht herausnehmen und fielen beim Umdrehen der Form von selbst heraus. Das ist sicherlich zu großen Teilen dem Umstand zu verdanken, dass beide Formen eine Antihaftbeschichtung haben. Auch beim LoafNest es gab es keine Probleme, die Silikonform ließ sich einfach aus in dem heißen Gusseisentopf nehmen und das Brot löste sich gut heraus. Vorsicht ist jedoch immer geboten, da Gusseisen die Hitze sehr lange speichert.

Im zweiten Durchgang waren die Silikon-Kastenform, die Brotbackschale aus Silikon und die emaillierte Gusseisen-Kastenform an der Reihe. Aus den beiden Silikonformen ließ sich das Brot problemlos herausnehmen, doch mit der gusseisernen Form von Wees hatten wir wirklich Probleme. Das Brot löste sich nicht, es blieb teilweise am Boden kleben und war innen auch nicht durchgebacken. Da wir alle Brote bei gleicher Temperatur für die gleiche Zeitspanne gebacken haben, offenbart sich hier ein Schwachpunkt dieser Form, wenn sie genutzt wird, um das Brot vor dem Backen darin gehen zu lassen. Wir werden mit dieser Form noch einmal einen separaten Test durchführen, bei dem wir die Form vorher aufheizen, denn genau darin liegt eigentlich die Stärke von gusseisernen Backformen. Für diesen Test wollten wir die Brote jedoch gezielt vorher in der Backform gehen lassen.

Form und Farbe der Brote

Wie erwartet erhielten wir vier kastenförmige eckige Brote und zwei eher ovale Brote aus dem LoafNest und der Brotbackschale. Allerdings ist das Brot aus der Brotbackschale etwas breit gelaufen und hat nicht so eine schöne Form wie das Brot aus dem LoafNest. Davon abgesehen sieht das Brot jedoch gut aus und die Brotbackschale von Lékué bietet den Vorteil, dass sie vielseitig nutzbar ist und nur sehr wenig Platz im Schrank wegnimmt.

Positiv überrascht sind wir von dem Brot aus der einfachen Silikonkastenform. Das Brot hat eine ansprechende Form und ist auch von unten leicht gebräunt. Bei den Broten aus den beiden Kastenformen aus Metall war die Unterseite für unseren Geschmack noch deutlich zu hell. Das Brot aus der gusseisernen Kastenform war wie bereits erwähnt eher ein Unfall. Maximal zwei Drittel des Brotes konnten wir aus der Form bekommen, während der Rest am Boden kleben blieb.

Unser Testsieger

Unser Testsieger im Praxistest der Brotbackformen war ganz klar das LoafNest. Das Brot hat eine ansprechende Form und rund um eine schöne Bräunung. Dazu war das Handling sehr angenehm. Mit einem Preis von 150 bis 160 Euro ist diese Brotbackform natürlich alles andere als günstig und jeder muss für sich überlegen, ob er so viel Geld für eine Backform ausgeben möchte. Überzeugen kann die Form in der Praxis auf jeden Fall und sie lässt sich vielfältig einsetzen.

Warum eine Brotbackform?

Um ein Brot zu backen, ist nicht unbedingt eine Form notwendig. Brotteig ist fester als Kuchenteig und lässt sich daher einfach in Form bringen und frei in den Ofen schieben. Allerdings sollten dazu ein paar Erfahrungen im Schleifen und Formen von Broten vorliegen. Für Anfänger ist es oft einfacher, eine Brotbackform zu nutzen und manche Teige und Brote werden in einer Backform besser. Klassische Toastbrote werden beispielsweise immer in einer Kastenform gebacken und ist ein Teig einmal etwas zu weich geraten oder leicht in die Übergare gekommen, lässt er sich nur noch schlecht formen. In einer Form lässt er sich trotzdem fast immer noch gut backen. Brotbackformen bringen also sowohl für Anfänger als auch für fortgeschrittene Hobbybäcker durchaus einen Nutzen mit.

Welche Arten von Brotbackformen gibt es?

Brotbackformen unterscheiden sich vor allem hinsichtlich ihrer Form und des verwendeten Materials. Je nach Verwendungszweck können verschiedene Formen und Materialien sinnvoll sein.

Die Form

Die meisten Brotbackformen sind länglich. Entweder haben sie die Form einer klassischen Kastenform oder sie sind eher oval und erinnern damit an einen klassischen Brotlaib. Aus dem Handel kennen wir vor allem Toastbrote und kernige Vollkornbrote in der klassischen Kastenform. Diese Brote werden auch gern in einer Kastenform gebacken. Milde Weizenbrote oder rustikale Bauernbrote hingegen bieten optisch in einer ovalen Form oft einen schöneren Anblick. Geschmacklich macht es jedoch keinen Unterschied, ob das Brot in einer eckigen oder ovalen Form gebacken wird. Darüber hinaus gibt es spezielle Backformen für Brötchen oder Baguettes.

Das Material

Brotbackformen bestehen überwiegend aus einem diesen Materialien:

  • Metall
  • Silikon
  • Gusseisen
Brotbackformen aus emaillierten Gusseisen
Brotbackformen aus emaillierten Gusseisen

Brotbackformen aus Metall, rechts mit Deckel (z.b. für Toastbrot)
Brotbackformen aus Metall, rechts mit Deckel (z.b. für Toastbrot)
Brotbackformen aus Silikon

Gusseisen hat eine höhere Hitzebeständigkeit und ist daher gut zum Brotbacken geeignet, denn viele Rezepte erfordern eine Anfangstemperatur von 250 Grad. Dem können Metallbackformen und Silikonbackformen kaum standhalten, hier liegt die Obergrenze meist bei 220 bis 230 Grad. Brotbackformen aus Gusseisen speichern die Hitze außerdem sehr gut und geben sie gleichmäßig an den Teigling ab. Dieser Effekt kommt jedoch nur richtig zum Tragen, wenn die Backform im Backofen vorgeheizt wird. Geschieht das nicht, kann der Teig wie in unserem Praxistest in der Form kleben bleiben, sodass sich das Brot nicht lösen lässt. Durch das Vorheizen wird das Handling aber etwas schwieriger, denn an den schweren und sehr heißen Formen aus Gusseisen kann es schnell zu Verbrennungen kommen, wenn der Teigling eingelegt wird. Außerdem kann der Teig nicht direkt in der Backform gehen.

Brotbackformen aus Metall sollten auf jeden Fall eine Antihaftbeschichtung haben, um zu verhindern, dass das Brot kleben bleibt. Damit sind sie allerdings überwiegend nur für Brote aus Hefeteig geeignet. Wer Brote mit Sauerteig backt, sollte auf beschichtete Metallformen verzichten, denn der Sauerteig kann die Antihaftbeschichtung angreifen. In einer Brotbackform aus Metall bräunt das Brot nicht immer gleichmäßig durch, vor allem wenn die Form nur für Temperaturen bis 220 Grad oder weniger geeignet ist. Auch dieser Umstand hat sich in unserem Praxistest gezeigt, da die beiden Brote aus den Metallkastenformen am Boden und den Seiten noch sehr hell waren. Die Brotbackform aus Metall wird nicht vorgeheizt und eignet sich daher gut, um den Teig direkt in der Form gehen zu lassen.

Brotbackformen aus Silikon bieten den Vorteil, dass sie sich einfach handhaben lassen und wenig Platz im Schrank einnehmen. Die Brote kleben nicht an und erhalten rund um eine schöne Bräunung. Die Silikonformen sind in vielen unterschiedlichen Farben, Formen und Größen erhältlich und gut zum Brotbacken geeignet. Sie eignen sich außerdem gut, um den Teig darin gehen zu lassen und sind für Hefeteige und Sauerteige geeignet.

Brotbackform mit oder ohne Deckel?

Vor allem gusseiserne Brotbackformen sind oft mit einem Deckel ausgestattet. Wird das Brot in einer Form mit Deckel gebacken, bleibt die Feuchtigkeit, die aus dem Teig entweicht, in der Form und kann nicht entweichen. Dadurch entsteht sozusagen ein kleiner Ofen im Backofen, in dem der Teigling optimal mit Feuchtigkeit versorgt wird und dadurch einen großen Ofentrieb entwickelt. Diesen Effekt macht man sich auch beim Brotbacken im Topf zunutze. Nach einer Anfangsbackzeit wird der Deckel abgenommen, damit die Kruste von oben schön bräunen kann.

Reinigung und Pflege

Wie sich die Brotbackform reinigen lässt und welche Pflege sie benötigt, ist stark abhängig vom Material. Besonders pflegeleicht sind Brotbackformen aus Silikon und auch gusseiserne Backformen erfordern keinen großen Pflegeaufwand. Etwas empfindlicher sind oft Metallbackformen mit Antihaftbeschichtung, denn sie sind oft nicht für die Spülmaschine geeignet und müssen mit Sorgfalt gereinigt werden, damit die Beschichtung keinen Schaden nimmt.

Fragen und Antworten

Was kostet eine Brotbackform?

Je nach Material gehen die Preise für Brotbackformen stark auseinander. Einfache Kastenformen aus Silikon sind schon für weniger als 10 Euro erhältlich. Antihaftbeschichtete Kastenformen aus Metall kosten meist zwischen 15 und 25 Euro. In den Kastenformen aus Silikon und Metall lassen sich Kuchen in der Regel ebenso backen wie Brote.

Backformen aus Gusseisen sind etwas teurer und kosten je nach Größe etwa 40 bis 80 Euro. Der Handel bietet darüber hinaus spezielle Brotbackformen an, die in einem sehr unterschiedlichen Preisrahmen zwischen 50 und 200 Euro liegen können.

Wo kann ich eine Brotbackform kaufen?

Einfache Kastenformen aus Silikon oder Metall gibt es in nahezu jedem Supermarkt zu kaufen. Wer gezielt nach einer gusseisernen Backform für Brote oder einer speziellen Brotbackform sucht, wird es im Supermarkt etwas schwerer haben, kann aber in einem Fachgeschäft oder einer Fachabteilung für Kochgeschirr und Backzubehör durchaus fündig werden. Die größte Auswahl bietet jedoch das Internet. Auf Verkaufsplattformen wie Amazon sind jede Menge Brotbackformen aus verschiedensten Materialien in unterschiedlichen Größen, Farben und Formen und in allen Preisklassen zu finden.

Was ist die beste Brotbackform?

Die beste Brotbackform für alle Verwendungszwecke gibt es nicht. Wer nur gelegentlich ein Brot backen möchte, ist mit einer einfachen Kastenform aus Silikon oder Metall gut bedient. Wer sein Brot gerne im Topf backen möchte, wird gut mit einer gusseisernen Brotbackform mit Deckel zurechtkommen. Ambitionierte Hobbybäcker, die unterschiedliche Arten von Brot in verschiedenen Formen backen möchten, wie beispielsweise ein feines Toastbrot oder ein rustikales Landbrot, und die darüber hinaus auch noch Brötchen und Baguette backen, werden sicherlich unterschiedliche Arten von Brotbackformen im Schrank haben.

Kann ich auch ohne Backform Brot backen?

Brot lässt sich auch ohne Backform backen, doch für Anfänger und um eine bestimmte Form zu erhalten, ist das Backen mit Form einfacher.

Muss die Brotbackform eingefettet werden?

Nein, anders als eine Kuchenform wird eine Brotbackform nicht eingefettet.

Was kann ich tun, wenn das Brot nicht aus der Form rutscht?

Nach dem Backen sollte das Brot ganz einfach aus der Form rutschen. Das gelingt allerdings nicht immer, aber oft ist das Brot nicht so stark angebacken wie in unserem Praxistest in der gusseisernen Kastenform. Löst sich das Brot nach dem Backen nicht sofort, kann es helfen, die Backform zu stürzen und ein feuchtes Handtuch auf die heiße Form zu legen.

Letzte Aktualisierung am 24.04.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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