Unter Sauerteig versteht man einen Teig, der sich zur Herstellung von Backwaren – hauptsächlich Brot – eignet. Bei vielen Teigen ist ein Lockerungsmittel beziehungsweise Backtriebmittel für ein gutes Gelingen erforderlich. Das kann zum Beispiel Backpulver, Pottasche, Hirschhornsalz oder Hefe sein. Beim Sauerteig bestehen diese Substanzen aus bestimmten Hefestämmen und Milchsäurebakterien. Zum Backen mit Roggenmehl ist Sauerteig unverzichtbar. 

Wenn Roggenmehl ohne Sauerteig verarbeitet wird, lässt das Ergebnis zu wünschen übrig. Das sogenannte “Mundgefühl” ist nicht zufriedenstellend – oft hat man beim Essen das Gefühl, dass alles an den Zähnen klebt, das Brot lässt sich schlecht kauen und schlucken. Sauerteig verbessert dagegen die Eigenschaften des Bachwerks: Wenn Roggenbrot oder Backwaren aus einem anderen Mehl mit Sauerteig gebacken werden, entstehen eine bessere Verdaulichkeit, ein kräftiger Geschmack und ein würziges Aroma. Ebenso verlängert sich die Haltbarkeit. 

Sie können Sauerteig selbst herstellen. Das Verfahren ist einfach, erfordert aber Zeit. Ebenso ist es möglich, fertige Sauerteige, Sauerteigansätze und Sauerteigstarter zu kaufen. In unserem Ratgeber finden Sie wissenswerte Infos und Fakten über Sauerteig, diverse Rezepte und viele Tipps!


Grundsätzlich unterscheidet man gesäuerte und ungesäuerte Teigarten. Ein ungesäuertes Brot mit hohem Bekanntheitsgrad ist das Fladenbrot, das zu den ältesten Brotarten gehört. Ein gesäuerter Teig kann auf unterschiedliche Art und Weise entstehen: Möglich ist die Herstellung mit Hefe, das ist eine weit verbreitete Methode. Ebenso kann der Teig seine Lockerheit mit der Zugabe von Backpulver erreichen. Für ein gutes, haltbares Brot mit ausgezeichneten Eigenschaften wird häufig Sauerteig verwendet. Die Bezeichnung “sauer” bedeutet nicht, dass das Brot sauer schmeckt, der Geschmack lässt sich am besten mit “leicht säuerlich” beschreiben. Dazu passt ein herzhafter Belag oder Aufstrich ebenso gut wie ein süßer Brotaufstrich, etwa Butter mit Konfitüre oder Honig. Sauerteigbrot überzeugt in vielfacher Hinsicht – es ist innen saftig und besitzt eine leckere, knusprige Krume, es lässt sich sehr gut schneiden, es bleibt bei richtiger Lagerung wesentlich länger frisch als andere Brotsorten. Die Schimmelbildung tritt wesentlich später auf als bei Broten mit anderen Triebmitteln. Übrigens ist Sauerteig zwar hauptsächlich als Teig für Brot bekannt. Der Teig eignet sich aber auch für die Herstellung von Kleingebäck, beispielsweise flache Fladen oder geformte Backwaren. 

Bestandteile und Funktion

Woraus besteht Sauerteig und wie funktioniert er? 

Im Sauerteig stecken Mikroorganismen, die den Teig “lebendig” machen. Diese Mikroorganismen sind Milchsäurebakterien und Hefepilze. Milchsäure und Essigsäure sorgen dafür, dass der Teig beim Backen aufgeht. Wenn Roggenmehl verarbeitet werden soll, gelingt das nur mit einem Sauerteig richtig gut. Das Mehl ist schwerer als Weizenmehl, mit normaler Backhefe wären die Ergebnisse nicht zufriedenstellend. Erst die Säure-Bestandteile machen einen Teig aus Roggenmehl backfähig. Fehlen diese Substanzen, bleibt ein Backwerk aus Roggenmehl flach. Es ist hart und der Geschmack lässt zu wünschen übrig. Obwohl Sauerteig hauptsächlich für Roggenbrot verwendet wird, ist diese Art der Teigzubereitung auch mit anderen Getreidesorten möglich. 

Zutaten

  • Mehl, vorzugsweise Dinkel- oder Roggenvollkorn
  • Wasser, lauwarm

Bestandteile

  • Milchsäurebakterien
  • Hefepilze
  • Essigsäure

Chemische Prozess

bei der Entstehung von Sauerteig 

Beim Teigansatz sorgen Hefen und Milchsäurebakterien für eine fortlaufende Gärung. Dabei entsteht Kohlenstoffdioxid, das den Teig auflockert. Winzige Gasbläschen machen den Teig luftig und locker. Im Sauerteig befinden sich die Milchsäurebakterien Lactobacillus plantarum (homofermentativ) und Lactobacillus brevis (heterofermentativ). Außerdem kann der Hefestamm Saccharomyces cerevisiae enthalten sein. 

Wichtig: Die Milchsäurebakterien bilden sich von selbst! Mehl, Wasser und Sauerstoff reagieren miteinander. Bei der eigenen Herstellung ist kein Zusatz notwendig. Man KANN Hefe zufügen, erforderlich ist das aber nicht. Es kommt vielmehr auf das richtige Mengenverhältnis der Zutaten an. Außerdem spielt der Zeitfaktor eine wichtige Rolle. Der erste Ansatz braucht mehrere Tage. Sie erhalten damit ein gesundes, natürliches Brot. Chemische Zusätze, wie sie oft in Großbäckereien und vor allem bei industriell hergestelltem Brot enthalten sind, Konservierungsstoffe, Geschmacksverstärker und Farbstoffe sind im selbst prodzierten Sauerteig nicht vorhanden – besser können Sie sich und Ihre Familie nicht versorgen! 

Die Geschichte des Sauerteigs

Sauerteig hat eine extrem lange Tradition. Die Geschichte reicht mittlerweile mehrere Jahrtausende zurück. Vor 6000 Jahren soll der Überlieferung zufolge in Ägypten bereits gesäuertes Brot gebacken worden sein. Im Jahr 79 nach Christus entstanden schriftliche Aufzeichnungen, in denen Plinius der Ältere beschrieb, wie Sauerteig entsteht. Das historische Rezept ist eine Mischung aus Weizenkleie und drei Tage altem Traubenmost. Heute ist bekannt, dass vergorener Traubensaft nicht nur die Basis für die Weinproduktion ist, sondern auch für die Essigherstellung. Die Essigsäure sorgte also bereits damals dafür, dass gesäuertes Brot gebacken werden konnte. Das alte Wissen geriet teilweise in Vergessenheit. Aber in den Klöstern wurde die Backtradition weiter gepflegt. Einen großen Schritt nach vorne machte die Backkunst im 15. und 16. Jahrhundert. Der Grund dafür war die Entdeckung der Hefe. Zunächst wurde Hefe überwiegend in der Bierbrauerei verwendet. Es blieb aber nicht aus, dass sich auch die Bäcker für die Eigenschaften von Hefepilzen, Essigsäure und Milchsäurebakterien interessierten. 

Man kann sich gut vorstellen, dass unzählige Versuche notwendig waren, bis wirklich gute Backergebnisse vorlagen. Wichtig war, dass der Teig beim Backen aufging und das fertige Brot eine gute Haltbarkeit hatte. Auch der Geschmack und die Konsistenz spielten eine wesentliche Rolle. Hefe wurde ab dem Ende des 18. Jahrhunderts fabrikmäßig produziert. Eine entscheidende Entdeckung für die Entwicklung des Sauerteigs war die Selektion und Produktion des Hefestamms Saccharomyces cerevisiae.

Für die Herstellung von Roggensauer waren ebenfalls zahlreiche Experimente notwendig. Häufig wurden Säuren zugesetzt, zum Beispiel Zitronensäure oder Essigsäure. Das war hauptsächlich deshalb erforderlich, weil die damaligen Mehlsorten einen hohen Enzymgehalt hatten. Ab 1930 war die Entwicklung so weit fortgeschritten, dass Fertigsauer-Produkte auf den Markt kamen. Getrockneter Sauerteig war ebenfalls erstmals im Handel. Die Bestandteile waren Quellmehl und Gärungsmilchsäure. Ab dem Jahr 1970 wurde Trockensauer unter der Bezeichnung “Sauerteig-Extrakt-Roggen” vermarktet. In der Lebensmittelforschung und im Bäckerhandwerk wurde und wird laufend weiter an den Ergebnissen gearbeitet. 

Der heutige Wissensstand basiert zu einem wesentlichen Teil auf diesen teils jahrhundertealten Erkenntnissen: Sauerteig ist wichtig für ein gesundes, bekömmliches und schmackhaftes Brot aus Roggenmehl. Der Teig kann fertig gekauft werden, er ist in verschiedenen Formen verfügbar, als Fertigsauer, Starterprodukt oder als Trockensauer. Ebenso entscheidend für alle, die ihr Brot gern selbst backen: Sie können Sauerteig selbst herstellen – mit den richtigen Rezepten, Zeit und Geduld erzielen Sie damit sehr gute Ergebnisse. 

Sauerteig-Arten

Welche Sauerteig-Arten gibt es?

Roggensauer ist am bekanntesten. Der Teig besteht aus Roggenmehl, Wasser und Milchsäurebakterien. Die Milchsäurebakterien sind Lactobacillus plantarum, Lactobacillus fructivorans und Lactobacillus brevis. Des Weiteren kann ein Hefestamm enthalten sein, meistens Saccharomyces cerevisiae. Dabei handelt es sich um eine säurefeste und triebkräftige Hefe. Das fertige Brot wird als Roggenbrot bezeichnet. 

Sauerteig kann aber auch aus Weizenmehl, Dinkelmehl oder einem Gemisch aus mehreren Mehlsorten hergestellt werden. Das Mischbrot ist ein helleres Brot mit einem ganz leicht säuerlichen Geschmack auf der Basis von Weizenmehl und Roggenmehl in unterschiedlichen Mischverhältnissen. 

Sauerteig kann für Vollkornprodukte und für Backwaren aus ausgemahlenem Mehl verwendet werden. Wenn Sie Sauerteig selbst ansetzen möchten, ist für den Ansatz ein ausgemahlenes Roggenmehl oder Weizenmehl gut geeignet. Der reife Ansatz kann danach gut mit Vollkornmehl gemischt werden. 

Sauerteig selbst herstellen

So gelingt der Teigansatz 

Man kann Sauerteig zwar fertig kaufen, im Handel sind diverse Produkte erhältlich, vom Sauerteigstarter bis zum Trockensauer. Die eigene Herstellung macht jedoch viel Spaß, vor allem ist es interessant, die Gärungsstufen zu beobachten. 

Die Kennzeichnung des Mehls steht auf der Packung – hier gibt es sehr viele Varianten, achten Sie bei der eigenen Herstellung darauf, das richtige Mehl zu verwenden. Mit mehr Erfahrung können Sie auch selbst experimentieren, Mehl selber mahlen oder mehrere Mehlsorten mischen. 

Ein einfaches Sauerteig-Rezept mit Gelinggarantie

Sie brauchen insgesamt 250 Gramm Roggenmehl Type 960 und 250 Gramm Wasser. Die Zutaten werden Schritt für Schritt verbraucht, die Zubereitung dauert insgesamt vier Tage. Außerdem ist ein großes Gefäß mit einem lose aufliegenden Deckel notwendig. Gut geeignet ist ein sauberes Einmachglas (Weckglas) mit einem Glasdeckel. Das Glas sollte steril sein, also mit kochend heißem Wasser ausspülen. Das Wasser für den Ansatz soll nicht eiskalt sein, sondern Raumtemperatur haben.

Am ersten Tag geben Sie 100 Gramm Roggenmehl und 100 Gramm Wasser in das Gefäß und verrühren beides gut miteinander. Dieser Ansatz bleibt mindestens einen Tag (24 Stunden) bei Zimmertemperatur stehen. An den nächsten drei Tagen geben Sie jeweils 50 Gramm Mehl und 50 Gramm Wasser dazu, wieder verrühren Sie alles gründlich. Der Ansatz ruht jedes Mal weitere 24 Stunden abgedeckt bei Zimmertemperatur. Es ist wichtig, dass das Gefäß nicht hermetisch verschlossen ist, sondern ein wenig Luft eindringen kann. Die Bläschenbildung lässt sich gut beobachten. Außerdem nimmt der Ansatz zunehmend einen angenehmen, säuerlichen Geruch an. Am fünften Tag ist Ihr Sauerteig fertig, Sie können ihn jetzt zum Backen verwenden. Dafür entnehmen Sie die Menge an Sauerteig, die das jeweilige Rezept erfordert. Den restlichen Sauerteig können Sie im Kühlschrank aufbewahren, jetzt ist ein luftdicht schließendes Gefäß sinnvoll, zum Beispiel ein Schraubglas. Die Haltbarkeit beträgt mindestens eine Woche. Beobachten Sie den Sauerteig und riechen Sie ab und zu daran. Wenn der Geruch unangenehm wird, ist der Ansatz verdorben. Auch die Konsistenz kann sich verändern.

Sauerteig aus Roggenmehl mit Hefe-Zusatz 

Bei dieser Anleitung kommt Hefe dazu. Das hat zwei Vorteile: Erstens beschleunigt die Hefe den Reifeprozess, zweitens wird dadurch die Bildung von falschen, gesundheitsschädlichen Bakterien verhindert. Das heißt nicht, dass bei einer Herstellung nur aus Wasser und Mehl schädliche Bakterien entstehen, die Hefebeigabe ist eher eine zusätzliche Vorsichtsmaßnahme. 

Für diesen Sauerteigansatz brauchen Sie am ersten Tag 60 Gramm Roggenvollkornmehl, 100 Gramm Wasser und etwa ein Gramm frische Hefe. Dabei handelt es sich um ganz normale Backhefe, die Sie im Kühlregal finden. In Österreich ist Hefe unter dem Namen Germ bekannt. 

Vermischen Sie alle Zutaten gründlich mit einander. Wenn Sie bemerken, dass die Masse zu dick wird, geben Sie noch einige Tropfen Wasser dazu. Die Masse darf nicht zu fest sein. Dann wird das Gefäß locker abgedeckt und 24 Stunden lang bei Zimmertemperatur stehengelassen. 

Am zweiten Tag kommen 30 Gramm Roggenvollkornmehl und 40 Gramm Wasser dazu, am dritten Tag 15 Gramm Roggenvollkornmehl und 20 Gramm Wasser. Diese Vorgänge werden als “Fütterung” bezeichnet. Jedes Mal rühren Sie die Masse gut durch und decken sie wieder ab. Der Teig geht regelmäßig auf und fällt wieder zusammen. Ebenso nimmt der säuerliche Geruch zu, bleibt aber angenehm.

Weitere Rezeptvarianten mit Weizen-, Dinkel- oder Roggenmehl

Auf die gleiche Weise können Sie aus Weizenmehl, Dinkelmehl oder Roggenmehl mit einer anderen Type Sauerteig herstellen. Das Grundrezept ist stets: 100 Gramm Mehl, 100 Gramm Wasser. Auch die Fütterungsschritte und die Aufbewahrung sind gleich. Man muss allerdings wissen, dass Sauerteig aus Roggenmehl am besten gelingt. Für interessante und gute Brote mit anderen Mehlsorten ist eine Mischung sinnvoll: Zum Sauerteigansatz kommen Mehl anderer Sorten, Hefe und nach Belieben weitere Zutaten, zum Beispiel Sonnenblumenkerne oder Kürbiskerne und typische Backgewürze wie Kümmel oder Koriander. So können Sie aus dem Ansatz mit Roggenmehl viele verschiedene Brotvarianten herstellen.

Sauerteig herstellen

  1. Ansetzen

    Unter dem Begriff “Ansetzen” versteht man den ersten Teigansatz aus Mehl und Wasser, eventuell kann Hefe mit verwendet werden. Der Ansatz gelingt gut in einem Glasgefäß, Plastik ist nicht günstig! Alternativ können Sie auch eine Schüssel aus Edelstahl oder Keramik verwenden. Das Gefäß soll abgedeckt werden, aber nicht luftdicht verschlossen sein. Der Ansatz reift bei Zimmertemperatur, nicht im Kühlschrank! 

  2. Füttern

    Ab dem zweiten Tag wird der Sauerteigansatz gefüttert. Das bedeutet, dass wieder Wasser und Mehl dazu kommt. Die Mischung wird gründlich verrührt, abgedeckt und bei Zimmertemperatur stehen gelassen. Die Fütterung erfolgt über drei bis vier Tage. 

  3. Anstellgut

    Als “Anstellgut” wird der Teil des Sauerteigs bezeichnet, den Sie nicht sofort zum Backen verwenden, sondern aufbewahren. Sie können das Anstellgut weiter füttern oder auch als Ansatz für einen neuen Sauerteig verwenden. Achten Sie immer auf den Geruch – wenn das Anstellgut unangenehm riecht oder sogar schimmelt, ist es verdorben und darf nicht mehr verwendet werden.

  4. Aufbewahrung / Lagerung

    Solange der Ansatz reift und gefüttert wird, steht das Gefäß außerhalb des Kühlschranks. Günstig ist Zimmertemperatur, wobei die Temperatur bis zu 25 Grad betragen kann. Sollte es im Hochsommer noch wärmer sein, schadet das nicht, der Prozess geht aber schneller vonstatten. Ein lang geführter Teig reift bei niedrigeren Temperaturen. Die Art und Dauer des Reifeprozesses haben einen Einfluss auf die Konsistenz und Porigkeit des fertigen Backwerks. Fertiger Sauerteig wird in einem verschlossenen Glasgefäß im Kühlschrank aufbewahrt. Wenn Sie den Ansatz erst später brauchen, können Sie den Teig auch einfrieren

  5. Auffrischen

    Zum Auffrischen verwendet man einen Teil des Anstellguts. Nehmen Sie dafon 10 Gramm ab und vermischen Sie diesen Teil mit 50 Gramm Roggenmehl und 50 Gramm warmem Wasser in einem frischen, sauberen Glas. Die Mischung bleibt acht bis fünfzehn Stunden bei Raumtemperatur stehen. Der aufgefrischte Ansatz ist backfertig, wenn sich der Sauerteig leicht nach oben wölbt. 

  6. Pflege

    Unter den Begriff “Pflege” fallen der Ansatz, die Fütterung und die Führung sowie die weitere Aufbewahrung. Sauerteig ist ein lebendiges Produkt, das Sie am besten gut beobachten. Wichtig sind saubere Gefäße, so verringern Sie bereits beim Ansetzen die Gefahr, dass sich schädliche Bakterien entwickeln. Ein wesentliches Indiz ist der Geruch: So lange der Teig angenehm riecht, ist er in Ordnung. Sollte sich oben Flüssigkeit absetzen oder unten im Glas die Farbe verändern, ist das noch kein Anzeichen dafür, dass der Teig verdorben ist. Kontrollieren Sie wieder den Geruch. Wenn Sie keinen unangenehmen Geruch bemerken, rühren Sie den Ansatz einfach um. 

  7. Haltbarkeit

    Die Haltbarkeit beträgt im Kühlschrank mindestens eine Woche, sie kann aber auch wesentlich länger sein. Entscheidend ist, dass Sie das Anstellgut bei guter Pflege sehr lange weiter verarbeiten und zum Ansatz eines neuen Teigs verwenden können. 

  8. Haltbar machen durch Einfrieren

    Für die Haltbarmachung ist das Einfrieren optimal geeignet. Füllen Sie den Teig in einen Gefrierbeutel oder eine Dose. Er hält sich im Tiefkühler etwa vier bis sechs Monate. Vor dem Weiterverarbeiten bei Zimmertemperatur auftauen lassen, er sollte dann relativ schnell verbraucht werden. 

  9. Haltbar machen durch Trocknen

    Man kann Sauerteig auch trocknen, sodass er eine krümelige, trockene Konsistenz bekommt. Dafür sollte der Teig etwas flüssiger sein. Streichen Sie ihn dünn auf Backpapier und decken Sie mit Backpapier ab. Der Teig muss mehrere Tage bei Zimmertemperatur trocknen, bis keine Feuchtigkeit mehr enthalten ist. Dann können Sie ihn in Stücke brechen und luftdicht verpackt aufbewahren. Zur weiteren Verwendung weichen Sie die Stücke in Wasser ein und füttern Sie den Ansatz nochmals nach. 

Typische Fehler bei der Herstellung

und wie diese zu vermeiden sind

Wenn der Sauerteig zu jung und unreif ist, ist die Säuremenge zu gering. Das Backwerk wird flach, bleibt feucht und unelastisch. Lassen Sie den Ansatz reifen und füttern Sie ihn noch einmal nach. 

Bei überaltertem Sauerteig entsteht ein fader Geschmack. Der Ansatz ist nicht mehr verwendbar.  

Damit Sie diese Fehler vermeiden, kommt es immer auf diese Komponenten an:

  • Richtiges Verhältnis von Mehl und Wasser
  • Sauberkeit des Gefäßes 
  • Reifetemperatur zwischen 20 und 25 Grad Celsius 
  • Korrekte Aufbewahrung des Anstellguts 
  • Richtige Weiterfütterung

Vor dem Backen kann eine Weiterführung mit Hefezusatz sinnvoll sein. Außerdem muss das Verhältnis von Sauerteig und restlichem Mehl stimmen. Wenn der Sauerteiganteil zu hoch ist, schmeckt das Brot zu intensiv sauer. Ist er zu niedrig, geht das Brot nicht richtig auf.

Sauerteigstarter kaufen

Roggen oder Dinkel

Es gibt auch fertige Sauerteigstarter die man direkt kaufen kann. Man erspart sich damit etwas arbeit und geschmacklich sind diese auch gut. Wir haben hier einen Roggen-Sauerteigstarter und einen Dinkel-Sauerteigstarter für euch rausgesucht.

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2 Kommentare zu „Sauerteig ansetzen“

  1. In der Bäckerei bei mir um die Ecke haben sie total leckere Brötchen aus Sauerteig. Ich wusste gar nicht, dass man dafür Backpulver, Pottasche, Hirschhornsalz oder Hefe als Backtriebmittel verwenden kann. Interessant, dass Backwaren aus Mehl und Sauerteig gebacken eine bessere Verdaulichkeit, ein kräftiger Geschmack und ein würziges Aroma haben.

    1. Hallo Franz, vielen Dank für dein Kommentar. Du hattest bei der Homepage den Link einer Bäckerei angegeben, das wundert mich etwas. War das evtl. ein Fehler von dir? Denn wenn das deine URL wäre wüsstest du das doch bestimmt oder?

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