Heißluftfritteuse (Airfryer) Test – Philips vs. Klarstein

Praxistest Heißluftfritteuse – Das Test-Szenario

Die Produkte in diesem Test:

Im Praxistest wurden zwei Heißluftfritteusen einer gründlichen Prüfung unterzogen. Folgende Geräte haben wir genauestens unter die Lupe genommen und im praktischen Test gegeneinander verglichen: Die Heißluftfritteuse Philips HD9652/90 Airfryer XXL und die Heißluftfritteuse Klarstein VitAir Turbo. Getestet wurden die Geräte mit drei Aufgaben, die typischerweise von einer Heißluftfritteuse erfüllt werden sollen: Pommes frites sowie gegrilltes Gemüse zubereiten und Brot backen.

Das Test-Szenario ging von folgenden, für beide Heißluftfritteuse gleich gestaltete Bedingungen aus:

  1. Pommes frites aus jeweils 400 g rohe Kartoffeln, bei 100 Grad Celsius 15 min Vortrocknen, 25 min frittieren bei 180 Grad Celsius
  2. Gemischtes Gemüse, ohne Vortrocknen leicht eingeölt, bei 200 Grad Celsius für 15 min gegart
  3. Ein vorbereiteter Teig für einfaches Ciabatta-Brot, auf zugeschnittenem Backpapier in Garkorb eingelegt, bei 200 Grad Celsius 30 min gebacken 

Dabei wurden natürlich jeweils auch die Verarbeitung der Geräte und die Handhabung aller verwendeten Zubehörteile einer Prüfung unterzogen

Praxistest Heißluftfritteuse – Heißluftfritteuse Philips HD9652/90 Airfryer XXL

Philips HD9652/90 Airfryer XXL

Die Philips Heißluftfritteuse bietet folgende Leistungen und Funktionen:

  • 2225 Watt
  • Garraum Fassungsvermögen 1400 g (für 4-5 Portionen Pommes, ein ganzes Hähnchen)
  • Temperaturen von 40-200 Grad Celsius, 5 voreingestellte Programme, Warmhaltefunktion
  • Digitales Display mit Drehrad zur stufenlosen Temperaturregelung
  • mitgeliefertes Zubehör: Korbteiler für den Garkorb, Kochbuch
  • Maße: 43,3 x 32,2 x 31,6 cm
  • Farbe: Schwarz
  • Gewicht: 8,1 Kg
  • Material: Plastik

Der Philips Airfryer wurde in 177 Kundenrezensionen auf Amazon mit 4,1 von 5 Sternen beurteilt. In den Punkten “Geschmack” und “Frische” erhielt der Philips Airfryer 4.9 von 5 Sternen, bei “Vielseitigkeit” 4.5 von 5 Sternen, bei “Leicht zu reinigen” und “Qualität/Haltbarkeit” 4.2 von 5 Sternen, der “Geräuschpegel” bekam 4.1 von 5 Sternen,. Die Pommes wurden als “knackig, heiß und lecker” wie im Burger Shop beurteilt, das Gargut “gleichmäßig gebräunt”, als besonders angenehm wurden die deutlich verminderte Geruchsentwicklung beim Fritieren und die Vielseitigkeit des Geräts in Bezug auf Zubereitung anderer Speisen empfunden.

So hat sich die Philips Heißluftfritteuse in unserem Praxistest bewährt:

1. Zubereitung Pommes frites
Die frischen Kartoffelstäbchen ließen sich über die praktische Schublade zum Herausziehen schnell und leicht einfüllen.
Nach der Trocknung von 15 min bei 100 Grad Celsius war den Kartoffeln noch kein Unterschied zum Vergleichsgerät anzusehen.
Die Temperatur- und Zeiteinstellung ist so einfach, dass die Bedienung wohl auch intuitiv, d. h. ohne vorheriges Lesen der Anleitung möglich gewesen wäre (was damit aber keinesfalls empfohlen werden soll).
Die abschließende Entnahme der Kartoffeln, um etwas Öl für mehr Geschmack und gleichmäßige Bräunung zuzugeben, gestaltete sich genauso leicht wie das Einfüllen und vor allem ohne jedes Hilfsmittel wie Handschuhe/Topflappen.
Nachdem das Öl durch Schütteln gut verteilt wurde, kann der eigentliche Fritier-Backvorgang gestartet werden: Temperatur auf 180 Grad Celsius einstellen und die Zeit auf 25 min. Das Ergebnis waren schön braune Pommes, die aus dem ausziehbaren Garkorb schnell serviert werden können.

2. Gemischtes Gemüse zubereiten
Das in mundgerechte Stücke zerkleinerte Gemüse wurde ohne Vortrocknen leicht eingeölt und dann bei 200 Grad Celsius 15 min gegart. Das Ergebnis war wie die Pommes höchst befriedigend: Gut gebräuntes Gemüse mit appetitlichem Duft, das sofort serviert werden kann.

3. Brot backen: Einfaches Ciabatta-Brot
Ein vorbereiteter Teig wurde auf zugeschnittenem Backpapier in den Garkorb eingelegt und bei 200 Grad Celsius 30 min gegart. Die Sichtprüfung nach 20 min zeigte einen ziemlich unregelmäßigen Brotlaib. Das Ergebnis war ein weiches Ciabatta-Brot, das an der Oberseite wesentlich größere Lufteinschlüsse aufwies als im unteren Bereich. Da dieses Ungleichgewicht in gleicher Weise beim Brot aus dem Vergleichsgerät zu beobachten war, scheint es sich um ein generelles Problem beim Brotbacken in der Heißluftfritteuse zu handeln: Di ventilierte Wärme scheint hier tendenziell von oben aufzukommen, was die Unterseite bei beiden Broten auch eher etwas zu weich bleiben ließ.

Praxistest Heißluftfritteuse – Heißluftfritteuse Klarstein VitAir Turbo

Die Klarstein VitAir Turbo Heißluftfritteuse bietet folgende Leistungen und Funktionen:

  • 1400 Watt, Halogen-Infrarot-Heizelement
  • Garraum Fassungsvermögen 9 Liter (für Garen auf mehreren Ebenen)
  • Temperaturen von 50 bis 230 Grad Celsius, manuelle + Automatikprogramme, Rotation + Timerfunktion
  • Digitales Display, großes 310°-Sichtfenster
  • mitgeliefertes Zubehör: entnehmbare Einsatzwanne mit Anti-Haftbeschichtung, optional erhältlich: Dampfgareinsatz, Steak-Käfig, Drehspießrotator
  • Maße: 48 x 34 x 32 cm
  • Farbe: Schwarz-grau
  • Gewicht: 8,5 Kg
  • Material: doppelwandig verarbeiteter Kunststoff

Der Klarstein VitAir Turbo wurde in 283 Kundenrezensionen auf Amazon mit 4,5 von 5 Sternen bewertet. Im Punkt “Frische” erhielt der Klarstein VitAir 4,7 von 5 Sternen, bei “Geschmack” und “Vielseitigkeit” 4.6 von 5 Sternen, der Punkt “Leicht zu reinigen” bekam 4.5 von 5 Sternen, der “Geräuschpegel” 3.8. Die Pommes wurden als knusprig beurteilt, aufgebackene Brötchen als super knusprig. Das in 2 Minuten aufwärmte Schnitzel vom Vortag “schmeckt wie frisch” und auch viele weitere Gerichte wie Hähnchenkeulen/Flügel , Ofenkäse, Knoblauchbrot, Spanferkelrollbraten, Fisch “Bordelaise” und Tk Minifrühlingsrollen konnten von den Nutzern zur vollsten Zufriedenheit zubereitet werden.

Unser Eindruck der Klarstein VitAir Turbo Heißluftfritteuse im Praxistest:

1. Zubereitung Pommes frites
Bei diesem Modell wurden die Pommes über eine Klappe in den einhängbaren Metallkorb einfüllt, der durch Rotieren perfekte Bräunung verspricht. Dazu musste der Korb komplett herausgenommen werden, und es war ein wenig kompliziert, die Kartoffelstäbchen in die etwas zu kleine Klappe einzufüllen (die Pommes können jedoch auch m normalen Garkorb gegart werden, mit etwas Gewöhnung geht die Bedienung sicher auch schneller). Temperatur und Zeit einstellen waren hier genauso schnell erledigt wie beim Vergleichsgerät. Nach der Trocknung konnte das Öl einfach über dem runden Metallkorb vergossen werden, es verteilt sich ja hier beim Rotieren. Ein echter Nachteil ist allerdings, dass jedes Hantieren mit dem Korb nur mit Hitzeschutz-Handschuhen möglich ist und bei kleinteiligen Lebensmitteln auch oft etwas daneben fällt bei den Umfüllvorgängen. Die in der gleichen Zeit wie im Philips-Gerät gegarten Pommes konnten nicht ganz überzeugen: Deutlich heller, dieses Gerät bräuchte für gebräunte Pommes also etwas mehr Zeit und mehr Strom.

2. Gemischtes Gemüse
Das gemischte Gemüse wurde auf dem Gitter mit Schale gegart, die mit dem Gerät geliefert werden. Auch hier war die Handhabung beim Klarstein VitAir etwas komplizierter als beim Vergleichsgerät. Beim Gargut ergab sich das gleiche Ergebnis wie beim Zubereiten der Pommes: Das Gemüse ist nicht im gleichen Maße gebräunt wie im Vergleichsgerät von Philips.

3. Brot backen
Das Einfüllen des vorbereiteten Teigs ins Körbchen der Heißluftfritteuse gestaltete sich unkompliziert. Die Sichtprüfung nach rund 20 min war durch das Sichtfenster leichter und zeigte bereits ein gleichmäßig rundes Brot. Das Ergebnis war ein dunkles, rundes, fest erscheinendes Ciabatta, das bei näherer Betrachtung beim Backen unter den gleichen Problemen gelitten hatte wie das Brot im Philips-Gerät: Lufteinschlüsse vor allem an der Oberseite durch zu viel Wärme von oben, weichere bis zu weiche Konsistenz an der Unterseite.

Als Ergebnis des Vergleichs kann festgehalten werden, dass sich das Einfüllen und auch die meiste sonstige Handhabung beim Philips Airfryer deutlich leichter gestalten. Auch das Fritier- und Heißluftergebnis war in zwei von drei Fällen deutlich besser, und beim Brot backen haben sich beide Geräte nicht sehr gut geschlagen. Da hier noch viel über Temperatur und Zeit und die Nutzung anderer Garkörbe etc. zu regeln ist, ist das jedoch kein endgültiges Ergebnis. Außerdem ist der preisliche Unterschied zwischen den Geräten erheblich. Ob das etwas schnellere und präzisere Garen im Philips Airfryer diesen Unterschied rechtfertigt, muss also der persönlichen Entscheidung überlassen bleiben, weil auch mit dem Klarstein VitAir Turbo gute Ergebnisse zu erzielen waren.

Ratgeber

Knusprige Bräunung mit nichts als heißer Luft?

Heißluftfritteusen sollen die klassische Fritteuse durch ein gesundes Funktionsprinzip ersetzen: Statt mit fettigem Frittieröl wird das Gargut einfach mit erhitzter Luft gebräunt. Köstliche knusprige Pommes frites, die mit wenig Fett zubereitet sogar richtig gesund sind; darüber hinaus sollen die verschiedenen Heißluftfritteusen auch noch viele andere Gerichte grillen und backen können. Ob das alles wirklich so aus der Heißluftfritteuse kommt, wie man es von der normalen Fritteuse oder einem normalen Heißluftofen kennt, wird der Praxistest zeigen. Um zu verstehen, wie das möglich sein soll, folgt zunächst die Darstellung des Funktionsprinzips:

So funktioniert die Heißluftfritteuse

Eine Heißluftfritteuse ist ein kompaktes Gerät mit etwa den Maßen einer üblichen Haushalts-Fritteuse. Unten im Gerät befinden sich ein Heizelement und ein Ventilator, die bei dieser Zubereitungsart die wichtigsten Aufgaben übernehmen: Die Heizung erhitzt die Luft im Garraum auf gewünschte Temperatur, der Ventilator verteilt sie ständig im Garraum. Durch die ständig erzeugte heiße Luft bleibt der gesamte Garraum in Back-, Grill-, Frittier-Temperatur, durch die Ventilation bräunen die Außenflächen des Garguts.

Durchdachte Features

Damit eine Heißluftfritteuse gleichmäßig frittiert und bräunt, muss die heiße Luft von möglichst vielen Seiten auf das Gargut treffen. Dafür sorgt zunächst der eingebaute Ventilator, manche Hersteller lassen sich mehr einfallen: In vielen Heißluftfritteusen wird das Gargut vom Gerät selbstständig gewendet, in einer luftigen Trommel oder einem metallenen Korb oder auf einem Drehteller.

Größere Modelle haben oft mehrere Ebenen, die mittels beiliegender Trenner gleichzeitige Zubereitung mehrerer Lebensmittel ermöglicht. 

Ob das mitunter enthaltene transparente Sichtfeld im oberen Teil ein Gewinn ist, ist Geschmackssache und hängt auch ein wenig von der Kocherfahrung des/der künftigen Nutzer ab. 

Inbetriebnahme und Einstellung der Heißluftfritteuse

Die Inbetriebnahme ist einfach: Garraum mit den gerade benötigten Zubehörteilen (Auffanggitter, Garschale, Garkorb zum Einhängen usw., je nach Heißluftfritteuse) ausstatten. Und dann eben kein Fett ev. noch verflüssigen und in die Friteuse einfüllen, sondern einfach die vorbereiteten Lebensmittel in den Garbehälter füllen, Garzeit und Temperatur einstellen und auf den Startknopf drücken.

Meist erleichtern mehrere voreingestellte Programme die Bedienung, die Zubereitung einiger üblicherweise in der Friteuse zubereiteter Gerichte und Speisen funktioniert so bequem und schnell. Beide Bedienelemente sollten sich aber auch immer frei vom Nutzer einstellen lassen, was gewöhnlich der Fall ist.

Die meisten Heißluftfritteusen bieten eine Temperatur-Einstellung zwischen minimal 40 bis maximal 200 Grad Celsius. Die geringe Gradzahl hilft bei der Herstellung von Zartgebäck, kann aber auch sehr gut als komfortable Warmhaltemöglichkeit oder zum Trocknen von Kräutern, Gartenfrüchten etc. eingesetzt werden. Im oberen Bereich reichen 200 Grad Celsius für alle Anwendungen aus, die mit dem Gerät zubereitet werden können.

Die Größe des Garraums

Die kleinsten Heißluftfritteusen mit einem Fassungsvermögen von nur einem Liter können für Singles ausreichend sein. Leben und kochen zwei Menschen zusammen oder wird die Heißluftfritteuse für eine Familien mit ein, zwei kleineren Kindern angeschafft, sollte der Garraum schon mindestens ein Fassungsvermögen zwischen 1,5 und 2 Liter aufweisen. Für größere Familien und Menschen, die regelmäßig viele Gäste bewirten, werden noch größere Fritteusen angeboten, die bis zu 9 Litern Fassungsvermögen bieten.

Bräunung ohne Fett?

Das Gargut soll auch hier (nach Vortrocknen bei geringer Temperatur, wenn es beim jeweiligen Lebensmittel sinnvoll ist) mit etwas Öl gegart werden. Aber die Fettersparnis ist nach Untersuchungen in Verbrauchertests gewaltig: 100 g Pommes aus der normalen Fritteuse enthalten um 20 g Fett, für Pommes aus 300 g frischen Kartoffeln reicht hier ein Teelöffel Öl.

Handhabung, Reinigung, Leistung 

Die Prüfung von guter, leichter Handhabung und komfortabler Reinigung gehen bei der Heißluftfritteuse Hand in Hand: Die Teile aus dem Innenraum, die zum Garen entnommen oder ggf. gewechselt werden müssen, sind auch die Teile, die am meisten der Reinigung bedürfen. In der Regel sind die Geräte einfach zu bedienen und genauso gut (in der Spülmaschine) zu reinigen, aber in dieser Beziehung lauern schon einige Überraschungen. Es empfiehlt sich auf jeden Fall, sich vor dem Kauf über die Bedienung der ins Auge gefassten Heißluftfritteuse zu informieren.

Die Heißluftfritteusen werden mit einer Leistung von selten 1000 Watt und üblicherweise 1400 bis 2225 Watt angeboten. Welcher Energieleistung empfehlenswert ist, hängt von der Größe des Garraumes, der Intensität der Nutzung und den bevorzugt zubereiteten Lebensmittel ab.

Letzte Aktualisierung am 2024-12-10 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API

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